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BÜCKEBURG. Aktuell kommen auf 233 Stellenangebote für Pharmazeutisch-technische-Assistenten (PTAs) lediglich neun Arbeitsgesuche. Der Markt scheint wie leergefegt, deshalb machten jetzt Rüdiger Maxin von den Dr. Kurt Blindow Schulen als Schulleiter und der Apotheker Dr. Rainer Thies von Seiten der Arbeitgeber auf dieses Problem aufmerksam. Für den Ausbildungsbeginn im September gibt es noch 30 freie Plätze.

PTAs arbeiten in Apotheken oder Krankenhäusern. Sie werden meist übertariflich bezahlt, gerade, weil sich immer weniger für diese Ausbildung entscheiden. Zwei Jahre lang wird im Bückeburger Palais unterrichtet, danach folgt ein sechsmonatiges Praktikum in einer Apotheke, das bereits vergütet wird, und anschließend die Abschlussprüfung. Das Schulgeld beträgt monatlich 75 Euro. Voraussetzung für die Ausbildung ist ein Realschulabschluss, ein Drittel sind Abiturienten.

Die Ausbildungsleiterin der künftigen PTAs, Katrin Piatka, wies auf einen breites Arbeitsspektrum in diesem Beruf hin. In den Apotheken gehört dazu die Ausgabe von ärztlich verordneten Medikamenten, die Herstellung von Salben und anderen Arzneimitteln sowie die Beratung der Kunden in Gesundheitsfragen, alles basierend auf einem medizinischen, biologischen und chemischen Fachwissen, wie es an den Blindow-Schulen in Seminarkursen und im Labor vermittelt wird. Martin Barkhausen-Capraro aus der Schulleitung machte noch einmal deutlich, wie wichtig die Beratungsfunktion in den Apotheken ist. Auch darauf würde die Ausbildung abzielen, denn gerade in der Coronazeit könne manchmal durchaus ein Arztbesuch im überfüllten Wartezimmer vermieden werden.

Aktuell sei der Anteil der jungen Männer, die eine Ausbildung begonnen haben, mit zehn Prozent recht hoch, berichtete Piatka, „das liegt an den zahlreichen syrischen Flüchtlingen, für die die Arbeit einer Apotheke einen hohen Stellenwert hat, zumal die Ausbildung in Deutschland später in ihrem Heimatland anerkannt wird.“ Ein Grund für das nachlassende Interesse sei möglicherweise der Umstand, dass bei den Berufsberatungsgesprächen der Agentur für Arbeit, die PTA-Ausbildung „quasi unter dem Radar“ laufe, vermutet Schulleiter Maxin: „Stellenangebote laufen später ausschließlich über die Apothekenkammer in jedem Bundesland.“

Apotheker Thies hofft, jungen Menschen mit diesen Informationen Mut zu machen, sich für eine Ausbildung im pharmazeutisch-technischen Bereich zu entscheiden: „Ich kenne im Moment keinen Kollegen, der nicht nach Angestellten sucht. Das bedeutet also, nach der Ausbildung bekommen alle einen Job, es gibt keine arbeitslosen PTAs. Allerdings ist die Verweildauer meist nur zwischen drei und fünf Jahren, denn dann beginnt die Familienphase, aber das ist wieder ein anderes Thema.“


Dieser Artikel von Gabi Nachstedt erschien am 30. März in der Schaumburger Zeitung.

 

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